Warum fühlen wir die Zeit so unterschiedlich?

Wenn wir etwas tun, was wir lieben, vergeht die Zeit sehr schnell. Wenn etwas langweilig ist oder wir in Warteposition sind, will die Zeit nicht vorbeigehen und gefühlt vergeht diese gar nicht bzw. viel zu langsam. Dann können sich 15 Minuten wie 2 Stunden oder auch nur 1 Minute anfühlen!

Die Zeitwahrnehmung im Rückblick hängt von der Intensität und der Anzahl der Erinnerungen ab. Wenn man viel (neues) erlebt hat, dann hat man das Gefühl, die Zeit vergeht viel langsamer. Alles, was man das erste Mal tut, vergisst man nicht. Daher sind die ersten 25 Jahre im Leben so bedeutend…

Und das ist auch ein Grund, warum wir so gerne verreisen: Es passiert soviel Neues! Für unser Wohlbefinden ist es von Vorteil, so oft wie möglich etwas „zum ersten Mal“ oder auch „zum letzten Mal“ zu machen.
Folgend ein paar Beispiele, was man zum ersten oder auch zum letzten Mal machen kann, um den Geist anzuregen:

  • ein bestimmtes Gericht kochen
  • einen neuen Arbeitsweg nehmen
  • in ein spezielles Restaurant gehen
  • ein Eis essen (für die Saison)
  • Fernseher für zwei Wochen ausschalten
  • Kino gehen

Das schlimmste für uns ist Langeweile, denn dann will die Zeit nicht vergehen. Langeweile ist ein ‚unerfüllter Wunsch nach befriedigender Tätigkeit‘. Es ist nicht das Nichtstun, was uns quält, sondern die Sinnlosigkeit in unserem Tun. Langweile bzw. Zeit haben ist aber auch so wichtig! Wir sollten uns langweilen, da dann der Körper in eine Ruhezustand kommt. In dieser Zeit können wir uns erden, in uns hineinhorchen und abgleichen, ob wir mit unseren Lebenszielen noch im Einklang sind oder neue Wege beschreiten sollten.

Zusätzlich sollte der Blick nicht nur nach Vorne in die Zukunft gerichtet werden. Das schöne, in der heutigen Zeit fast revolutionär verwendete Spruch, „im Hier und Jetzt“ zu leben, ist wichtig, doch auch in die Vergangenheit zu schauen und die Zeit bzw. die Erinnerungen bewusst im Nachhinein zu genießen, kann einen erfüllen bzw. gute Gefühle wecken.

Daher macht es Sinn, jeden Tag, jede Woche, jeden Monat und sogar jährlich kurz zurückzublicken und zu überlegen, was man Neues erlebt hat, was aufregend war oder was man als Letztes erlebt hat. Das gibt einen das Gefühl, daß Leben intensiver zu leben.

Hasts Du schonmal Journal geschrieben? Das Führen eines Journals fördert die Selbstreflexion und ermöglicht eine bewusstere Verarbeitung von Gedanken, Gefühlen und Ereignissen. Hier der Link zu einem Journal, was wir erstellt haben: